Achtsam im Moment

19.02.2023

Achtsamkeit - was bedeutet und wofür steht es?


Wofür scheint es gut zu sein, Achtsamkeit zu praktizieren?


Wenn ich das Wort Achtsamkeit und die Frage nach dessen Bedeutung in google suche, dann kommt:


Achtsam sein, heißt den gegenwärtigen Moment bewertungsfrei und bewusst wahrzunehmen. Wobei "bewusst" bedeutet, dass wir uns entscheiden, unsere Aufmerksamkeit absichtlich auf den gegenwärtigen Moment zu lenken, uns nicht ablenken lassen und nicht mental abschweifen.

https://www.zhaw.ch/


Und wenn ich nach dem Ziel der Achtsamkeit frage, dann kommt folgende Antwort:

Es geht darum, sich selbst wieder mehr zu spüren, zu sich zu kommen und sich abzugrenzen gegen die Umwelt.

https://flexikon.doccheck.com


Mit beiden Antworten gehe ich in Resonanz und dennoch hört es sich einfacher an, als es ist. Denn die bewusste Entscheidung zu treffen, den nächsten Moment achtsam zu sein, würde ja bedeuten, bereits achtsam zu sein, denn sonst wäre diese bewusste Entscheidung gar nicht möglich.

Oder, wie siehst du das?



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Was bedeutet Achtsamkeit für mich?


In unserer schnellen Zeit, mit vielen Terminen und "to-do´s" wird es immer bedeutungsvoller, die Momente bewusst wahr zu nehmen, damit das Leben nicht an uns vorbei zieht, sondern wir mitten drin sein können.


Das Leben zu leben ist etwas anderes, als den Tag zu meistern.

Das eigene Leben zu gestalten ist eine Entscheidung, die nicht nur einmal fällig ist. Ganz im Gegenteil, diese Entscheidung trifft jeder Mensch, immer und immer wieder.

Es einfach einmal laufen zu lassen, auf den sozialen Netzwerken anderen Leben zu folgen, in einem Buch oder einem Film ganz zu versinken oder sich dem Fluss des Tages einfach hingeben kann sich so frei und leicht anfühlen.

Und tja, was soll ich sagen, ist es manchmal auch :)


Die bewusste Entscheidung macht den Unterschied!

Als wichtig erachte ich dabei, dies mit einer bewussten Entscheidung zu tun. Das Leben fordert andauernd Entscheidungen, mit was wir unser Leben füllen wollen und mit was nicht, von uns.

Meine bewusste Entscheidung ist jetzt gerade, diesen Blog zu schreiben. Das passiert nicht einfach so. Und dann lasse ich es fließen und tauche ein, in diese Welt, in diese Zeilen, in das Gefühl der Achtsamkeit.

Für was wir uns auch entscheiden, ob es in dem Moment das richtigste, das notwendigste oder das lustigste ist. Wichtig dabei ist, die Entscheidungen bewusst zu treffen um nicht irgndwann aufzublicken und zu fragen, was wir da eigentlich machen.

Denn nur dann ist es möglich, auch ganz darin zu versinken, sich dem Tun völlig hinzugeben.

Was ich sagen will ist, dass wir immer und immer wieder Entscheidungen treffen, wie wir unser Leben gestalten. Wenn wir die Entscheidungen nicht bewusst treffen, trifft sie häufig das Leben für uns.


Yoga zu praktizieren, zum Sport oder laufen zu gehen, ein Musikintrument zu üben, zu tanzen, zu singen, zu essen, dass sind bewusste Entscheidungen, denen wir uns dann im Tun völlig hingeben (können)!


Achtsamkeit misst die Bedeutung, wie bewusst wir Entscheidungen treffen, die unser Leben füllen. Ob wir uns für etwas entscheiden, dass uns gut tut, uns nährt, oder für etwas entscheiden, dass notwendig ist, auch wenn nicht so lustig - wie Fenster putzen ;) - lässt uns einfach anders an die Sache heran gehen.

Immer wenn wir bewusste Entscheidungen treffen, halten wir kurz inne.

In dem Fluss des Lebens, diese Momente der kurzen Stille und die kleinen Pausen zwischen zwei Entscheidungen wahr zu nehmen, ist reine Übungssache.



Wofür sollten wir das Üben?


  • Damit die Stunde, der Tag, das Leben nicht unbewusst an uns vorüber zieht
  • Damit wir die Momente, die uns kurz aufschauen lassen, weil sie unsere Entscheidung einfordern, bewusst wahrnehmen und so Gestalterinnen unseres Lebens werden
  • Damit wir unsere Körperin und ihre Sprache wahrnehmen und besser verstehen
  • Damit wir uns für mehr positives entscheiden können
  • Damit wir nicht so häufig in Situationen "aufwachen" in denen wir denken: "Fuck, was mach ich hier bloß?" ;)
  • Damit wir dieses wunderbare Geschenk des Lebens nicht verschwenden
  • Weil es DEIN LEBEN IST - JETZT!



Achtsamkeit praktizieren


Wie praktiziere ich nun Achtsamkeit?

Als erstes ist es eine bewusste Entscheidung, Achtsamkeit praktizieren zu wollen :)



Diese Entscheidung triffst du vielleicht nicht nur einmal, nicht zehnmal, vielleicht musst du sie hundertmal treffen. Immer und immer wieder. Immerhin sind wir Gewohnheitstiere und müssen uns auch die Achtsamkeit, so wie alles andere auch, erst angewöhnen.




Fünf Tipps für mehr Achtsamkeit im Leben


1) Inne halten


  • Nimm dir vor, öfter am Tag inne zu halten und dich umzusehen
  • Am besten, du verbindest es mit etwas Alltäglichem
  • Ein Armband das du trägst - jedes Mal wenn du es richtest, schaust du dich um
  • Immer wenn du dir ein Getränk einschenkst - schaust du auf
  • Immer wenn du etwas in deiner Hosentasche, dass du dir bewusst dafür eingesteckt hast, tastest, hälst du kurz inne
  • Dir fällt bestimmt etwas für dich passendes ein


Schau dich um, nimm dein rundherum, das Wetter, die Temperatur, die Energie, die Luft, den Raum, die Menschen um dich, alles was da ist, bewusst für einen Moment wahr





2) Den Atem bewusst spüren


  • Am besten und einfachsten ist es zu Beginn, dies mit dem inne halten zu verbinden
  • Verschaffe dir frische Luft für einige Atemzüg- öffne das Fenster, oder geh kurz raus
  • Wenn du diese Möglichkeit nicht hast, dann stell dir frische Luft vor
  • Nimm einen Atemzug, tief einatmen
  • Lass die gesamte Luft wieder ausströmen - am besten durch den offenen Mund
  • Entspanne dabei dein Kiefer

Bewusst deine Atemräume mit Luft zu füllen, regt deinen ganzen Organismus an





3) Nimm deine Körperin wahr


  • Immer wenn du deine Körperhaltung veränderst, nimm wahr die deine Körperin sich fühlt
  • Warum hast du gerade das Bedürfnis die Haltung zu ändern?
  • Was will sie dir sagen?
  • Welche Impulse gibt dir deine Körperin?
  • Zu warm, zu kalt, zieht es, bist du verspannt, kribbelt oder juckt es?
  • Und was spürst du noch tiefer in dir?
  • Nimm sie wahr, ohne Bewertung

Wenn du gehst, dich bewegst, dich streckst oder dich hin setzt, spüre kurz in dich hinein

Von Fuß bis Kopf, wandere deine Körperin kurz durch




4) Nimm die ersten Bissen bewusst zu dir


  • Immer bevor du zu essen beginnst, betrachte es einen Moment
  • Vielleicht kannst du Dankbarkeit wahrnehmen, dass du Essen hast
  • Rieche es, bevor du den ersten Bissen nimmst
  • Und dann nimm die ersten zwei, drei Bissen von jedem Essen ganz bewusst zu dir
  • Nimm die Temperatur, den Geschmack und die Konsistenz wahr
  • Und dann widme dich wieder - bewusst! - der Gesellschaft - denn auch das ist wichtig :)


Zwei, drei bewusste Bissen nehmen, sie schmecken und voller Dankbarkeit schätzen, ist immer möglich, bevor du dich des Beisammenseins oder deinen Gedanken hingibst




5) Achtsamkeit in Begegnungen


  • Wenn du andere Menschen begrüßt, ihnen die Hand reichst, sie umarmst oder küsst, dann schenke auch ihnen diese Achtsamkeit, die du nun schon geübt hast
  • Begegne ihnen ganz, bewusst, für einen Moment sei ganz bei deinem Gegenüber
  • Nimm Kontakt mit deinen Augen, aber auch mit deinem Herzen auf
  • Deine Gesichtszüge, deine Berührungen, dein Gefühl dazu, wird deinem Gegenüber verraten, ob du dich wirklich zuwendest oder nur so tust, vielleicht aus Höflichkeit, vielleicht aus der Unbewusstheit heraus
  • Begegne Fremden auf der Straße, achtsam und für einen kurzen Moment ganz bewusst mit einem lächeln oder einer freundlichen Geste
  • Auch in Begenungen mit Tieren, Pflanzen, Wesenheiten können wir bewusst sein und ihnen für einen kurzen Moment, die volle Aufmerksamkeit und Achtsamkeit schenken


Schenke und du wirst beschenkt!


Ich wünsche dir viele bewusste Entscheidungen, viele Momente der Achtsamkeit und damit wundervolle Erfahrungen eines immer bewussteren Lebens.


Schreib mir gerne einen Kommentar und erzähle von deinen Erfahrungen mit der Achtsamkeit, oder auch wie es dir ohne Bewusstheit ging. Ich freue mich von dir zu lesen.


Alles Liebe für dich <3

Namasté
Monika