Routinen beleben
Unser Leben ist voll von Routinen. Kleinen, kontinuierlichen Routinen. Nicht alle sind förderlich für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit, jedoch machen sie unseren Alltag einfacher und damit unser Leben leichter. Wir müssen nicht jeden Morgen neu entscheiden, ob wir Zähne putzen wollen. Häufig nicht einmal, was wir frühstücken oder wie wir in die Arbeit fahren.
Wir mögen und brauchen Wiederholungen.
Routinen haben wir entwickelt um das Leben zu vereinfachen. Unser Gehirn liebt es einfach und kohärent. Wir speichern ab, was sich bewährt hat.
Manche Routinen bleiben auch dann noch, wenn sie schon lange nicht mehr stimmig sind.
Der meist gleiche Ablauf am Morgen ist zeit- und energiesparend. Das ist sehr hilfreich und effizient. Einmal für gut befunden, mehrmals wiederholt und als Routine abgespeichert. Damals haben sie gepasst wie eine gut sitzende Jeans. Oft haben wir jahrelang die gleichen Abläufe, obwohl der Mensch dahinter, sich gewandelt hat. Die Jeans passt nicht mehr, etwas Neues muss her.
Die so praktischen, immer gleichen Abläufe vereinfachen zwar unser Leben, machen es aber auch einfältiger, unsere Welt kleiner und unser Denken starrer. Häufig überprüfen wir unsere Gewohnheiten nicht auf Stimmigkeit, so wie unseren Kleiderschrank.
Auch in den Gewohnheiten ist von Zeit zu Zeit ein liebevolles aussortieren notwendig.
Um diesen Routinen, die nicht mehr in unser Leben, zu unseren Beziehungen, zu unseren Werten passen und auch keine guten Dienste mehr leisten auf die Fährten zu kommen, ist es wichtig achtsam zu sein.
Achtsamkeit ist ein wesentlicher Bestandteil von notwendigen Veränderungen.
Mit Achtsamkeit als Grundlage können sorgfältig neue, nährende und wundervolle Routinen erschaffen werden. Ganz bewusste Mini-Auszeiten, die uns während des Tages inne halten lassen, bringen Achtsamkeit in unser Leben. Sie helfen uns dabei den Tag nicht nur vorüber streichen zu lassen, sondern ihn bewusster und intensiver wahr zu nehmen.
JETZT - halte inne - schau in deses wundervolle Herbstbild -atme ein -atme aus - was fühlst du?
Achtsamkeit kannst du ganz einfach in dein Leben holen, in dem du dir deine angwohnten Routinen zu Hilfe nimmst. Verknüpfe deine schon bestehenden Routinen mit einem kurzen innehalten.
- Fühle bei der ersten Tasse Kaffee wie du heute da bist.
- Lausche während des Weges zur Arbeit deinem Puls und deinem Atem.
- Nimm das Gefühl war, bevor du in die Mittagspause gehst.
- Sieh dich kurz um, bevor du Abends dein zu Hause betrittst.
- Nimm jedes Mal ein paar bewusste Atemzüge um deine Lungen ganz zu füllen.
Mit solch kurzen Momenten, kommst du ganz im Hier und Jetzt an. Damit nimmst du deinen Tag bewusster wahr und kannst dich leichter raus bewegen aus gewohnten Routinen, die vielleicht zu eng geworden sind.
Achtsamkeit hilft uns dabei unsere Gefühle wahr zu nehmen und dadurch die aktuellen Bedürfnisse und Wünsche heraus zu filtern.
Wenn wir unsere derzeitigen Bedürfnisse und Wünsche kennen, wenn wir eine Ahnung davon haben, was wir brauchen um das Leben zu leben, anstatt es nur zu meistern, können wir neue Routinen entwickeln und die alten, aufgebrauchten, die ihren Dienst getan haben, los lassen.
Doch wie genau kannst du das nun angehen?
Dies kann damit beginnen dir bewusst jeden Abend ein paar einfache Fragen zu stellen:
- Welche Gefühle habe ich heute gefühlt?
- Was haben sie mir mitgeteilt?
- Was ist heute gut gelaufen?
- Wofür bin ich dankbar?
- Was möchte ich morgen anders machen?
Die Antworten jeden Abend in dein Journal zu schreiben bringt dich noch mehr zu dir.
Damit setzt du einen wesentlichen Schritt dafür, dein Leben bewusster zu gestalten.
- Trinke einmal Tee statt Kaffee.
- Greif zu einer Birne, statt zum Apfel.
- Nimm einen anderen Weg in deine Arbeit, vielleicht einmal mit dem Fahrrad.
- Entdecke eine neue Spazierwegrunde.
- Lass einmal deinen BH weg und nimm wahr, wie es sich anfühlt.
- Trag Lippenstift auf.
- Besuche ein Konzert, bei dem du noch nie warst.
- Setz dich alleine in ein Kaffee oder in ein Kino.
- Bestell etwas für dich ungewöhnliches von der Speisekarte.
- Tanze zu Musik, zu der du dich noch nie bewegt hast.
- Melde dich zu einem Kurs an, den du bis jetzt nie besucht hättest.
Bleibe offen und neugierig, damit dich deine Veränderung finden kann!
Wann hast du zum letzten Mal etwas neues ausprobiert?
Bring Farbe in dein Leben, probiere neues aus und fühl dich frei, alles sein zu dürfen. Dein Gehirn wird irritiert sein und das ist gut so.
So kannst du neue Kreativität in dein Leben bringen. Sei mutig und versuche dich neu zu entdecken.
Finde neue Routinen die jetzt zu dir passen. Zu der Frau, zu dem Mann die/der du heute bist. Um sie dann in dein Leben zu integrieren.
So wundervoll und hilfreich es ist, neue Routinen zu entwicklen, so wichtig ist es, die alten in Wertschätzung los zu lassen. Um dies möglich zu machen, braucht es häufig mehrere Anläufe. Sei milde, wie mit einem lernenden Kind. Verzeihe dir, wenn du Neues vergisst oder scheinbar schon längst abgelegte Routinen wieder auf der Bildfläche erscheinen.
Lächle so oft wie möglich mit dir und über dich selbst - sei milde mit dir!
Es heißt, wir brauchen 21 Wiederholungen
Wir brauchen ganz bestimmt Wiederholungen, um etwas zu integrieren. Ob es tatsächlich immer 21 braucht, stelle ich einmal in Frage. Manche Routinen, die echt Spaß machen, sind wahrscheinlich schneller integriert als andere, die nicht so lustig sind aber vielleicht notwendig. Also bleib dran, so lange wie nötig und es gut ist.
Hier noch ein paar Hilfestellungen, die es dir einfacher machen können:
- Was macht dir Spaß und tut dir gut?
Dies sind die am leichtesten zu integrierenden Routinen. - Notwendige neue Routinen - oft hat es mit Bewegung zu tun;) - kannst du mit etwas verknüpfen, dass dir Freude macht. Damit hast du nicht nur mehr Spaß, sondern sparst auch noch Zeit.
ZB.: Musik hören, gemeinsam mit einer Freundin gehen, Podcasts hören, eine Sprache lernen oder dich danach als Belohnung in die Badewanne zu legen mit einem guten Wein. - Der innere Schweinehund ist da und oft auch sehr laut. Höre ihm zu und nimm ihn ganz bewusst wahr. Und dann entscheide dich gegen seinen Rat.
Glaube deinem Kopf nicht alles, was er dir erzählt. - Mach es einfach!
- Zähle von 5 bis 1 und dann leg los :)
GANZ WICHTIG: Feiere dich selbst!
Feiere dich für deinen Mut. Dafür, dass du Neues ausprobierst. Feiere dich für die Kunst dein Leben damit lebendiger werden zu lassen und die Freude die du danach empfinden wirst. Feiere dich für deine Achtsamkeit und dein dadurch bewussteres Leben. Feiere dich für das erkennen alter Routinen, die du gehen lassen willst und feiere das entwickeln neuer Routinen, die jetzt mehr zu dir und in dein Leben passen.
Namasté
Monika